Wifo KlimaGespräch: Photovoltaik
von Johannes Volz

Der Bedarf an erneuerbaren Energiequellen steigt exponentiell: Dr. Thiel-Böhm von der TWS ist sicher, dass bis 2030 die Kapazitäten bei Wind und PV jeweils verdoppelt werden müssen, um die Ziele beim Klimawandel erreichen zu können. Darin steckt für die regionalen Unternehmen eine große Chance: Photovoltaik lohnt sich, und der selbst erzeugte Strom wird immer wertvoller. Daher war das Thema auch gefragt: Alle Plätze waren belegt, als die Gruppe Energie und Mobilität des Wirtschaftsforum pro Ravensburg (wifo) in den Bärengarten zum "Business-Frühstück" eingeladen hat.
Die Besucherinnen und Besucher konnten einen guten Überblick über die Thematik gewinnen. So waren Herr Thiel-Böhm von der TWS, Michael Maucher von der energieagentur Ravensburg, die Architekten Felix Wurm und Franz Frankenhauser sowie Anna Volz-Staudacher von Solmotion als Referenten eingeladen. Anna Volz-Staudacher verschaffte den Interessenten einen Überblick über Konzeption, Planung, Realisierung und Betreuung einer Solaranlage. Besonderes Augenmerk sollte auf die konzeptionelle Entwicklung gelegt werden, ist Volz-Staudacher sicher: "Individuelle Planung ist der Schlüssel zum Erfolg. Nehmen Sie sich dafür die notwendige Zeit, und vertrauen Sie der Expertise von echten Fachfirmen." Dachdecker und Elektroinstallateure könnten zwar den rein handwerklichen Teil in der Regel bedienen, aber bei der Entwicklung einer tragfähigen Energiestrategie fehle oft das Know-how: "Holen Sie sich mehrere Angebote ein, entwickeln Sie ein nachhaltig tragfähiges Nutzungskonzept und sorgen Sie für eine laufende Kontrolle aller wesentlichen Parameter. Dann haben Sie lange Freude mit Ihrer Investition." Eine PV-Anlage lohne sich nahezu immer, sofern die Voraussetzungen bauseits gegeben sind. Darauf ist auch Felix Wurm von Wurm Gesamtplanung datailliert eingegangen. Erfahrene Profis finden selbst für ein Denkmal unter Umständen geeignete Lösungen, so Wurm: "Gehen Sie rechtzeitig auf alle beteiligten wie Stadt und Denkmalbehörde zu, dann kann man sich viel Ärger sparen."
Am Ende ging die Runde noch intensiv auf Speicherlösungen ein. Volz-Staudacher: "Hier wird intesiv geforscht und entwickelt, aber eine Lösung, Strom für den Winter zu speichern, ist noch Theorie. Aber Batterie-Speicher, die die Nächte überbrücken, sind in vielen Fällen sehr sinnvoll einsetzbar. Das kommt auf das persönliche Lastprofil und den gewünschten Autarkiegrad an. Da ist heute schon vieles auch wirtschaftlich sehr sinnvoll möglich, vor allem mit Blick auf die laufend steigendenden Energiepreise." Und wie Herr Maucher von der energieagentur sagte: "Niemand sonst garantiert Ihnen den Strompreis für die nächsten 20-25 Jahre - außer der eigenen PV-Anlage. Oft rechnet sich die Investition schon nach 6-7 Jahren."